Fotograf, Familienvater, Velofanatiker. Angefangen mit einem Price Alurenner hat es Samuel irgendwann den Ärmel so fest hereingezogen, dass er mittlerweile fast nur noch ans Velo denkt. Er wird schon dann mühsam und ein bisschen unausstehlich, wenn er weiss, dass die nächsten zwei Tage keine Ausfahrt möglich ist. Mindestens einmal am Tag muss er in den Keller und an einem seiner Rennräder den Bremshebel drücken oder sanft darüberstreicheln. Es tönt speziell, ist aber so. Der Ton vom lauten Freilauf, die Symphonie von Carbonrädern beim Antritt, das Klacken der Schaltung, das Zirpen der Vögel in verkehrsarmen Wäldern oder steilen Anstiegen, das ist das Lebenselixier von Samuel und die Droge, der er schon seit Jahren erlegen und von der er unheilbar süchtig ist.
Mittlerweile hat er seine abendliche Lehre bei Martin bestanden und baut auch selber Velos auf. Mit akribischer Recherche und grossem Elan sucht er die passenden Teile für den richtigen Rahmen und die schönsten Räder, baut alles auf und würde das fertige Velo am liebsten immer selber behalten. Da aber glücklicherweise sein Velokeller nicht überdimensional gross ist, verkauft er immer wieder ein Zweirad.
